Moderne Home Electronics ohne Prozessoren nicht denkbar

Erster Mikroprozessor vor 50 Jahren entwickelt

Fünfzig Jahre ist es her, dass von Intel der erste Mikroprozessor entwickelt wurde. Die Aufgabenstellung damals war die Zusammenlegung von fünf Bausteinen zu einem fest verbundenen Halbleiter-Schaltkreis für einen Taschenrechner. „Aus der Taufe gehoben“ wurde die erste CPU (Central Processing Unit) am 15. November 1971. Der Chip kam 1972 unter der Bezeichnung „4004“ auf den Markt. Er enthielt bereits 2.300 Transistoren. Die enorme und vor allen Dingen atemberaubend schnelle Entwicklung dieser Erfindung und deren Bedeutung hatten selbst die optimistischsten Zeitgenossen nicht vorhergesehen.

Heute, fünfzig Jahre später, ist die Welt der modernen Elektronik ohne Mikroprozessoren nicht mehr denkbar. Dies zeigt sich besonders in der aktuellen Situation mit Lieferengpässen bei Halbleiter-Chips, die zu verzögerter Produktion bei einer Vielzahl von Endprodukten führt. Denn es sind nicht nur die „typischen“ Produkte wie Computer, in denen die Chips zum Einsatz kommen.

Die umfangreichen, vielfältigen multimedialen Funktionen und Anwendungsvarianten von modernen Produkten sowohl zuhause, als auch unterwegs basieren inzwischen fast ausnahmslos auf schnellen und leistungsfähigen Chips. Die Entwicklung geht mit hohem Tempo weiter. Egal, ob smarte TV-Geräte mit Internet-Anschluss, digitale Kameras, Smartphones, Tablet PCs, Computer, Notebooks oder Smart Home-Produkte: Mikroprozessoren sind die Basis für alle Consumer Electronics-Geräte.

Nicht nur bei Consumer Electronics sind Prozessoren im Einsatz

Jedoch auch in anderen Produktbereichen, die nicht auf den ersten Blick mit Elektronik assoziiert werden, kann auf den Einsatz leistungsfähiger Chips nicht mehr verzichtet werden. So steuern die Prozessoren beispielsweise die Abläufe in Waschmaschinen, Geschirrspülern, Wäschetrocknern oder Kaffee-Vollautomaten. Sie sorgen für die Anbindung der Geräte an das Internet und das smarte Zuhause, kümmern sich um die Dosierung von Waschmittel, steuern das intelligente Energiemanagement und verringern den Verbrauch von Wasser und Strom zum Schutz der Umwelt.

In der Automobilindustrie sind die Prozessoren beispielsweise für die Motorsteuerung, die Klimaanlage, die Navigation und die Verbindung mit dem Internet zuständig. Nicht zu vergessen sind dabei die zahlreichen Sicherheitssysteme, von ABS und ESP bis hin zu Assistenz-Systemen, die zum Beispiel selbständig den erforderlichen Sicherheitsabstand oder die Fahrspur halten.

Auch die Fertigung all dieser Produkte ist ohne Chips nicht mehr denkbar. Keine wettbewerbsfähige industrielle Produktion kommt heute ohne den Einsatz von Chips aus, die Maschinen und Produktionsprozesse unermüdlich und höchst präzise steuern.

Dr. Gordon Moore, Mitbegründer und Direktor von Intel, leitete bereits im Jahr 1965 eine Prognose ab, die später als Moore’sches Gesetz nach ihm benannt wurde: Danach verdoppelt sich alle zwei Jahre die Integrationsdichte bei Halbleitern – und damit ihre Leistungsfähigkeit. Die Technologie hat diese Prognose bislang gehalten, ein Ende ist aktuell nicht abzusehen.