Tech Guide
Ultra HD
UHD-Geräte, Technik, Inhalte
Seit 2015 hält der neue TV-Standard Ultra HD Einzug in deutsche Wohnzimmer: Mehr als 17 Millionen UHD-TVs wurden bis Ende 2020 verkauft und inzwischen machen sie einen Anteil von 75 Prozent der verkauften Neugeräte aus. Das verwundert nicht, denn Ultra HD sprengt die Qualitätsgrenzen bisheriger Fernsehtechnik – und damit auch die Größenbeschränkungen. Endlich können Bildschirme so dimensioniert sein, wie es Ihnen gefällt. Die Schärfe und Brillanz eines UHD-Bildes müssen Sie mit eigenen Augen gesehen haben. Ihr Fachhändler zeigt es Ihnen gerne.
Bildqualität
Zum Greifen nah
Fernsehbilder, so plastisch und dreidimensional, dass man sie anfassen möchte. Lebensgroße Darsteller im Heimkino und Sportübertragungen, die jede Bewegung gestochen scharf erscheinen lassen. Dafür steht das TV- und Videoformat Ultra High Definition Television. Ultra HD (UHD) ist ein internationaler Standard und die Weiterentwicklung des aktuell noch weit verbreiteten High Definition Television (HDTV).
Der Standard
Tatsächlich umfasst der Ultra HD-Standard zwei Auflösungen: UHD-1 mit 3840 x 2160 Pixeln und UHD-2 mit 7680 x 4320 Pixeln. Erstere wird umgangssprachlich auch 4K genannt. Das ist nicht ganz korrekt, denn 4K bezeichnet eigentlich den digitalen Kinostandard. Er hat ein etwas breiteres Bild (4096 x 2160 Pixel) und ein anderes Seitenverhältnis (19:10). Um aus den Aufnahmen professioneller 4K-Kameras ein UHD-Bild im 16:9-Format zu gewinnen, lässt man die überzähligen Pixel rechts und links einfach weg. Die höhere Auflösung von UHD-2 wird allgemein als 8K bezeichnet. Obwohl es bereits 8K-Endgeräte und auch erste 8K-Inhalte gibt, spielt diese 16-fache HDTV-Auflösung in Deutschland derzeit noch keine große Rolle. Wer also hierzulande von UHD oder Ultra HD spricht, meint in der Regel UHD-1 alias 4K.
Mehr Schärfe
Ein wesentlicher Vorteil gegenüber HDTV ist die vierfach höhere Auflösung. Ein UHD-Signal hat in der Höhe und in der Breite doppelt so viele Bildpunkte wie das Full-HD-Format. Mit 3840 x 2160 Pixeln, also rund 8,3 Millionen Pixeln, bietet UHD genug Reserven für Bildschirme mit zwei Metern Diagonale (ca. 78 Zoll) oder mehr. Gleichzeitig erleichtert es die TV-Aufstellung, weil keine besonderen Betrachtungsabstände eingehalten werden müssen (siehe Praxis-Tipp). Selbst Fernseher im 60 oder 65 Zoll-Format finden so in normalgroßen Wohnzimmern ihren Platz.
Natürliche Farben
Ultra HD kann aber noch mehr. Es reizt die technischen Möglichkeiten moderner Bildschirme voll aus. Denn Flüssigkristall- und OLED-Displays sind in der Lage, viel mehr Farben darzustellen als frühere Video- und TV-Normen zulassen. Die bisherigen Übertragungsstandards nahmen Rücksicht auf die Technik von gestern und zeigten Bilder immer noch so, als würden sie von Phosphorpunkten auf einer TV-Röhre erzeugt. UHD bricht mit dieser Tradition und kann Milliarden Farb- und Helligkeitsabstufungen unterscheiden – viele Tausend mehr als der HDTV-Standard.
Praxis-Tipp
Die bislang empfohlenen Betrachtungsabstände gelten für Ultra HD nicht mehr: UHD-Zuschauer können dichter vor dem Gerät sitzen, ohne Unschärfen oder Pixelmuster zu erkennen. Die optimale Entfernung beträgt für UHD/4K das 1,5-Fache der Bildhöhe (nicht Bilddiagonale), für 8K sogar nur das 0,75-fache. Bei HD sollte der Abstand dem dreifachen der Bildhöhe entsprechen. Für einen 65-Zoll-UHD-Fernseher beträgt der optimale Betrachtungsabstand somit etwas über 1,2 Meter.
Kontrastumfang
Einen zusätzlichen Qualitätsschub bringen Programme und TV-Geräte mit erweitertem Kontrastumfang (High Dynamic Range, kurz HDR). HDR-Signale transportieren mehr Details in dunklen und hellen Szenen, was das Bild nochmals knackiger und natürlicher macht. Sonnenuntergänge und Spiegelungen auf dem Wasser wirken so gleißend wie in der Natur. Dunkle Szenen, die normalerweise im Schatten versinken, zeigen noch jedes Detail. Das kommt zum Beispiel bei Fußballübertragungen zur Geltung, wenn Spieler von einem von der Sonne erstrahlten Bereich in den Schatten laufen oder umgekehrt. Voraussetzung für HDR im Heimkino sind entsprechende Programmquellen – und die stehen inzwischen zahlreich zur Verfügung: Sowohl Streaming-Dienste als auch die Ultra HD Blu-ray-Disc verbreiten Filme mit erweitertem Kontrastumfang. Und seit 2020 hat der Pay TV-Anbieter Sky auch Live Sport mit HDR im Programm.
Bessere Bewegungen
Außerdem steigt die Zahl der Bilder pro Sekunde: Zerlegen gängige Videosysteme eine Szene in maximal 50 oder 60 Aufnahmen pro Sekunde (50 oder 60 Hertz), sind mit UHD theoretisch bis zu 120 Bildwechsel möglich. Man spricht auch von High Frame Rate (HFR). Schnelle Bewegungen, etwa beim Sport, werden so gestochen scharf wiedergegeben. Als säße der Zuschauer vor Ort im Stadion. Beim Film, der bis heute gewöhnlich immer noch mit 24 Bildern pro Sekunde (24p) produziert wird, spricht man schon ab 48 Bildern pro Sekunde (48p) von HFR. Es gibt einige wenige Titel, die in HFR produziert und veröffentlich wurden, so z.B. Peter Jacksons „Der Hobbit“-Trilogie von 2012, die in ausgewählten Kinos mit 48p gezeigt wurde. Noch bleiben solche Produktionen, insbesondere im Live-Umfeld, jedoch die Ausnahme. Doch auch 50 Hertz-Signale profitieren vom neuen Standard. Der Grund: UHD überträgt nur noch komplette Bilder mit voller Pixelzahl (50p). Das veraltete Zeilensprungverfahren, mit dem TV-Sender Full-HD-Programme in sogenannte Halbbilder mit reduzierter Auflösung aufteilen (50i), gehört damit der Vergangenheit an.
TV-Geräte & Beamer
Fernseher zum nah sehen
Eine Zeitlang waren UHD-Fernseher mit gekrümmten Bildschirmen – also „curved“ – der letzte Schrei, doch inzwischen ziehen die meisten Zuschauer doch wieder flach wie eh und je für das Wohnzimmer vor. Dabei sind viele Bildschirme inzwischen nahezu rahmenlos und auch einrollbare Fernseher wurden bereits vorgestellt. In der Gaming-Szene sind die leicht nach innen gewölbten Bildschirme jedoch weiterhin beliebt und auch als hochauflösender Computer-Monitor sorgen sie für ein entspannteres Arbeiten. Das Bild eines UHD-Fernsehers jedenfalls beeindruckt jeden. Die hohe Pixelzahl lässt Fotos als auch Videos perfekt aussehen und der erweiterte Farbraum sowie der erhöhte Kontrastumfang sorgen für zusätzliche Verbesserungen beim Film- und TV-Angebot.
Scharfmacher
Aber auch herkömmliche HDTV-Sendungen und Blu-ray-Filme sehen besser aus: UHD-Geräte rechnen niedriger aufgelöste Signale auf 3840 x 2160 Pixel hoch, sodass selbst aus kürzester Entfernung keine Pixel mehr zu erkennen sind. Damit die Begeisterung auf Dauer anhält, lohnt es sich allerdings, beim Kauf auf einige Details zu achten.
Anschlüsse
Zur Übertragung von Bild- und Tonsignalen auf den Fernseher dient wie bisher die HDMI-Buchse. Auch Player für die Ultra HD Blu-ray-Disc nutzen diese Schnittstelle. Allerdings können nur Anschlüsse ab HDMI-Version 2.0 (verabschiedet Ende 2013) die volle Qualität übertragen: Seit dieser Version unterstützt der HDMI-Standard UHD-Videos mit der erweiterten Farbpalette und bis zu 60 Bildwechseln pro Sekunde. Das kontrastreichere HDR-Bild setzt sogar mindestens HDMI 2.0a (für HDR10, verabschiedet Mitte 2015) bzw. HDMI 2.0b (für HLG, verabschiedet Mitte 2016) voraus. Wer Wert auf UHD mit 120 Hz oder 8K mit 60 Hz legt und auch Interesse an Dynamic HDR hat, der kommt um die aktuelle Version 2.1 (verabschiedet Ende 2017) nicht herum. Das gilt auch für UHD-Inhalte in 120p. Leider verbieten es die Lizenzbestimmungen von HDMI, Geräte mit der jeweiligen Versionsnummer zu kennzeichnen. Außerdem sind viele Formate nur optional, so dass zwei Geräte, die beide HDMI 2.1 unterstützen, nicht zwingend den gleichen Funktionsumfang haben müssen. Hier hilft also nur ein Blick in die technische Spezifikation des entsprechenden Produkts. Leider sehen auch viele HDMI-Kabel auf den ersten Blick gleich aus, doch setzt UHD (bis 60 Hz) mindestens ein sogenanntes HDMI Premium High Speed-Kabel voraus. Für 8K muss es gar ein HDMI Ultra High Speed-Kabel sein
High Frame Rate
Immer mehr moderne UHD-TVs unterstützen inzwischen auch Bildwechselraten bis zu 120 Hz. Während entsprechende Inhalte noch rar gesät sind, erfreuen sich diese Bildschirme großer Beliebtheit im Gaming-Umfeld, denn die aktuellen Spielekonsolen, wie die Sony Playstation 5 oder die Xbox Series von Microsoft, können dieses Format bereits liefern.
Videocodec
Mit der Auflösung steigt auch die Datenmenge des Videosignals. Deshalb verlangt Ultra HD nach neuen Kompressionsverfahren, um die Bilder senden, speichern oder übers Internet streamen zu können. Der HEVC-Codec, auch H.265 genannt, spielt dabei eine wichtige Rolle. Er kommt sowohl in UHD-Sendungen, als auch bei Streaming-Anbietern wie Netflix zum Einsatz. Auch die Ultra HD Blu-ray-Disc arbeitet mit ihm. Ein UHD-TV sollte daher den HEVC-Codec unterstützen, wovon allerdings bei allen modernen Geräten (etwa ab 2016) ausgegangen werden kann. Der HEVC-Nachfolger, VVC (H.266), wurde Mitte 2020 verabschiedet und verspricht eine um 50 Prozent erhöhte Effizienz bei der Codierung von UHD-Inhalten. Mit einer breiteren Verfügbarkeit von entsprechenden Endgeräten ist aber wohl nicht vor 2022/2023 zu rechnen. Da VVC nicht rückwärtskompatibel ist, würde eine Umstellung von HEVC zu VVC jedoch einen längeren und teuren Parallelbetrieb (Simulcast) voraussetzen, bis alle Empfänger im Markt ausgetauscht wurden. Es ist daher eher damit zu rechnen, dass die Einführung von VVC mit dem Marktstart einer höheren Auflösung wie 8K verknüpft wird. In Ergänzung zu HEVC unterstützen heute einige Hersteller auch AV1, einen offenen und lizenzfreien Codec der Alliance for Open Media. Anbieterseitig verläuft die Einführung jedoch noch schleppend und eher experimentell.
Kopierschutz
Wegen der hohen Bildqualität verlangen die Filmstudios und Rechteinhaber besondere Maßnahmen zum Schutz vor Raubkopien. Zum Ansehen geschützter UHD-Inhalte müssen die HDMI-Buchsen aller beteiligten Geräte das Verschlüsselungssystem HDCP 2.2 unterstützen. Ist das nicht der Fall, schaltet die gesamte Wiedergabekette auf Full-HD-Auflösung herunter. Das heißt: Es gibt immer noch ein Bild, aber eben nur mit 1920 x 1080 Pixeln. Da der Kopierschutz fest in den HDMI-Anschluss integriert ist, lassen sich ältere Geräte nicht einfach per Software-Update nachrüsten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass alle Geräte mit einer HDMI-Schnittstelle ab Version 2.0 auch HDCP 2.2. unterstützen. Verfügt der Fernseher über eine externe Tuner- oder Anschlussbox, reicht aber eventuell der Austausch dieser Box. Fragen Sie Ihren Fachhändler.
High Dynamic Range
Ultrahohe Auflösung und ein größeres Farbspektrum bieten alle UHD- Fernseher. Die Topmodelle setzten aber noch eins drauf und bringen ihre Bilder ganz besonders zum Leuchten – durch High Dynamic Range (HDR). Doch hier gibt es mehrere Standards. Ein HDR-fähiger UHD-TV muss sie erkennen und verarbeiten können, um die volle Qualität zu zeigen.
Praxis-Tipp
TV-Geräte von 2016 oder früher unterstützen in aller Regel kein HDR. Erst ab 2017 haben die Gerätehersteller damit begonnen, ihre UHD-TVs mit HDR auszustatten. Seither unterstützen alle Geräte, die als „HDR-fähig“ vermarktet werden, mindestens den Standard HDR10. Dolby Vision findet man oft in den Topmodellen der meisten Hersteller, HDR10+ hingegen wird nur von einigen Herstellern unterstützt.
Beamer
Auch für echte Heimkinofreunde, die statt eines klassischen Fernsehers lieber einen Beamer nutzen, stellt UHD längst keine Hürde mehr dar. Zahlreiche Anbieter haben unterschiedliche Modelle im Programm, die sowohl die Wünsche von Einsteigern als auch von Heimkino-Enthusiasten erfüllen. Beim Kauf eines Beamers gibt es jedoch einige Dinge zu beachten: Kann der Raum abgedunkelt werden oder wird ein Beamer mit mehr Helligkeit benötigt? Welches Lüftergeräusch ist akzeptabel? Wie und wo kann der Beamer dauerhaft montiert werden? Ist eine brauchbare Projektionsfläche vorhanden oder wird eine Leinwand benötigt? Außerdem sollte eine ordentliche Tonanlage vorhanden sein bzw. installiert werden, denn die im Beamer verbauten Lautsprecher lassen ganz gewiss kein Kinofeeling aufkommen. Einige Modelle kommen jedoch mit integrierter Soundbar daher.
Ultra HD-Logo
Wie beim Start von HDTV wurde bereits zur IFA 2014 ein Logo für Ultra HD vorgestellt, das die Geräte kennzeichnet. Fernseher mit diesem Symbol erfüllen die Mindestvoraussetzungen für UHD, d.h. sie können die hohe Auflösung darstellen. Zusätzlich schufen fast alle Hersteller eigene UHD-Marketing-Logos, was leider mehr zur Verwirrung des Konsumenten als zur Unterstützung seiner Kaufentscheidung beitrug. Inzwischen wird das Ultra HD-Logo jedoch nicht mehr vergeben, was insbesondere damit zu tun hat, dass sich die Industrie nicht auf ein Nachfolge-Logo einigen konnte, das auch die Unterstützung von HDR signalisiert. Beistand von Seiten einiger Rundfunkanstalten bekommt diesbezüglich das 4K HDR-Logo von Eurofins. Endverbraucher können sich zusätzlich im Internet mit Hilfe von Gerätelisten wie auf uhdr.de über die Ausstattungsmerkmale der unterschiedlichen UHD-TVs informieren.
Praxis-Tipp
Seit März 2021 dürfen Fernseher und andere Elektrogeräte nur noch mit den neuen EU-Effizienzlabels zum Energieverbrauch in den Handel kommen. Alte Energielabels auf Geräten, die schon im Laden stehen, müssen kurzfristig ausgetauscht werden. Bei Fernsehern bezieht sich die Energieeffizienzklasse auf den Standardmodus (SDR, Standard Dynamic Range). Ausgewiesen wird aber zusätzlich auch der höhere Verbrauch im HDR-Modus. In beiden Fällen gilt der angegebene Stromverbrauch für 1000 Stunden Betrieb und nicht mehr pro Jahr.
Computer & Spielekonsolen
Komm, spiel mit mir
Computer-Monitore mit UHD-Auflösung gibt es für wenige hundert Euro, viele Notebooks haben ein entsprechendes Display bereits eingebaut. Und fast alle Aufgaben am PC machen mit der hohen Auflösung mehr Spaß: Störende Pixelstrukturen verschwinden, Texte und Bilder sehen wie gedruckt aus. Dazu muss allerdings auch das Betriebssystem die höhere Auflösung unterstützen. Seit Windows 8.1 ist das der Fall, in älteren Versionen werden Bedienelemente und Menüs häufig zu klein dargestellt. Apple verkauft Geräte mit Auflösungen von 3840 x 2160 Pixeln (oder mehr) seit Ende 2014 (macOS 10.10).
Gaming
Besonders eindrucksvoll ist der Qualitätsgewinn mit PC-Spielen, die Bilder in 4K- oder UHD-Auflösung liefern. Der Gamer wird geradezu ins Geschehen hineingezogen. Voraussetzung für flüssiges Spielen ist aber ein schneller Computer mit leistungsfähiger Grafikkarte, die 60 oder mehr UHD-Bilder pro Sekunde zum Monitor schickt. Dabei kommt es auch auf den Anschluss an (siehe Praxis-Tipp).
Spielekonsolen
Noch mehr Spaß macht Gaming natürlich auf Geräten, die ausschließlich oder hauptsächlich zum Ausführen von Videospielen gedacht sind. Drei Platzhirsche teilen sich hier im Wesentlichen den Markt.
Praxis-Tipp
Damit ein Computer-Monitor UHD-Bilder mit flüssigen Bewegungen zeigt, muss er über einen HDMI-2.x-Anschluss oder einen sogenannten Display-Port ab Version 1.3 mit der Grafikkarte verbunden sein. HDMI 1.4 schafft nur 30 Bilder pro Sekunde – zu wenig für die meisten PC-Anwendungen.
Fotos
Bis ins kleinste Detail
Die perfekte Programmquelle für UHD-Fernseher und -Monitore haben Fotografen schon lange zu Hause: ihre Digitalkamera. Sie liefert Bilder in hoher Auflösung, die auf einem UHD-Display mit 8,3 Millionen Pixeln in maximaler Qualität erstrahlen.
Auflösung
Die Megapixel-Zahlen der Kameras sind dabei nicht direkt mit der Bildschirmauflösung eines TV vergleichbar. Denn während sich am Fernseher jeder Bildpunkt aus mehreren Subpixeln in verschiedenen Farben zusammensetzt (meist Rot, Grün und Blau), zählen die Kamerahersteller alle Subpixel einzeln. Außerdem enthalten Fotosensoren meist doppelt so viele grüne wie rote oder blaue Subpixel. Rein rechnerisch entspräche damit erst eine 33-Megapixel-Kamera der ungefähren UHD-Auflösung. Allerdings hängt die Bildqualität auch von anderen Faktoren ab und der Unterschied zu bisherigen TV-Geräten wird schon bei niedrigeren Pixelzahlen deutlich. Full-HD-Geräte haben schließlich nur etwa 2 Millionen Bildpunkte. Das reicht nicht einmal, um 12 oder 14 Megapixel-Fotos in ihrer vollen Pracht zu zeigen.
Praxis-Tipp
Action-Fotos lassen sich auch gut mit der 4K-Videofunktion moderner Digitalkameras aufnehmen: Eine möglichst kurze Belichtungszeit einstellen und die gewünschte Szene mitfilmen. Das beste Einzelbild lässt sich anschließend am Computer als Standfoto exportieren.
Anschluss
Die HDMI-Buchse an der Kamera kann Fotos neben Full-HD- auch in UHD-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixeln zum Fernseher schicken. Ein Anschluss nach HDMI-Standard 2.x ist dafür gar nicht nötig, weil Standbilder keine hohe Übertragungsgeschwindigkeit verlangen. Auch für die 4K-Videofunktion älterer Kameras ist HDMI 1.4 noch ausreichend, da nur maximal 30 Einzelbilder pro Sekunde übertragen werden. Bei neueren Digitalkameras, die 4K-Filme mit bis zu 60 Hz verarbeiten können, kommt man auch hier nicht um HDMI 2.x herum. Aktuelle Modelle erlauben sogar bereits die Aufzeichnung von 8K-Videos, zum Teil aber noch beschränkt auf 30 Bilder pro Sekunde.
Streaming
Wie andere Smart-TVs auch, können UHD-Fernseher Fotos aus dem heimischen Netzwerk und dem Internet empfangen. Eine WLAN-Verbindung oder ein LAN-Kabel zum Router genügt. So gelangen die Bilder ganz einfach von einem Computer oder Medien-Server auf den TV.
Diaschau auf dem Fernseher
Wer seine Digitalfotos auf dem PC oder einem anderen Medienspeicher ablegt, kann mit der Smart-TV-Funktion des Fernsehers darauf zugreifen. Wichtig dabei: Die Apps zur Bildanzeige und der DLNA-Mediaplayer sollten UHD-fähig sein. Nur dann ist die volle Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln zu sehen. Manche ältere TV-Geräte rechnen Fotos vor der Anzeige auf geringere Qualität herunter. Beim drahtlosen Spiegeln eines Smartphone-Displays auf dem Fernseher (Miracast) begrenzt der Übertragungsstandard die Auflösung am Bildschirm – auf 1920 x 1080 Bildpunkte. Bei Apple heißt die Technologie AirPlay und kann seit Ende 2020 auch UHD-Inhalte streamen.
Videos
Bewegende Bilder
Was ist schöner als ein Foto auf dem Ultra HD-Fernseher? Ein Video in UHD-Qualität. Die Bildgröße und -schärfe der neuen Technik gibt Zuschauern das Gefühl, live dabei zu sein – und die Hersteller sorgen mit passenden Kameras dafür, dass Videofilmer ihr Equipment immer dabeihaben können. Viele neuere Modelle unterstützen auch bereits das Filmen in HDR.
Mobilität
Für kurze Clips und Schnappschüsse sind UHD-fähige Smartphones ideal. Wer Mountainbike-Touren und Ski-Abfahrten dokumentieren will, greift zur Action-Cam, die sich am Helm oder Lenker befestigen lässt. Auch die gibt es inzwischen mit UHD-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde. Wer schnellere Bildwechsel braucht, schaltet die Auflösung herunter und filmt mit bis zu 120p.
Kreativität
Das fertige Video muss nicht immer Ultra HD-Auflösung haben. Reicht Full HD als Ausgabeformat, lassen sich die Pixelreserven nutzen, um wie bei einem Foto Ausschnitte zu nehmen oder einen schiefen Horizont zu begradigen.
Qualität
Wer optimale Ergebnisse wünscht, findet in UHD-Camcordern und Systemkameras die richtigen Partner. Sie erfüllen höchste Ansprüche und zeichnen UHD mit bis zu 60 Bilder pro Sekunde auf. Manche Geräte schaffen sogar 120 Bilder pro Sekunde. Außerdem gibt es auch schon UHD-Camcorder und Systemkameras, die im 8K-Format aufzeichnen können, dann jedoch meistens noch auf 30 Bilder pro Sekunde beschränkt. Was passionierte Filmer nicht vergessen dürfen: Die Daten beanspruchen viel Speicherplatz. Pro Minute UHD-Video landet leicht ein Gigabyte auf der SD-Karte. Zum Schneiden und Archivieren des Materials sollten also große Festplatten und entsprechende Schnittsoftware vorhanden sein.
Ultra HD aus dem Internet
Alle großen Streaming-Dienste bieten Abos mit UHD-Programmen an – in zunehmenden Maß auch in HDR. Um sie sehen zu können, ist ein Smart-TV oder anderes Gerät mit der App des Anbieters nötig. Der Abonnent meldet sich dort mit seinen Zugangsdaten an und bekommt die Filme direkt ins Wohnzimmer gespielt. Voraussetzung: Der Internetanschluss ist schnell genug. Er sollte mindestens 25 Megabit pro Sekunde übertragen.
Auch dann erreicht die Qualität nicht ganz das Niveau einer Ultra HD Blu-ray-Disc, sie ist aber deutlich besser als bisherige HD-Streams aus dem Internet.
Filme von der Scheibe
Vor der Einführung der Ultra HD Blu-ray-Disc Anfang 2016 trugen manche Blu-ray-Discs schon die Bezeichnung „Mastered in 4K“. Der Film darauf hat die üblichen 1920 x 1080 Pixel. Er stammt aber von einem besonders hochwertigen 4K-Ausgangsmaterial (Master), das auf Full-HD-Auflösung heruntergerechnet wurde. Das sorgt für ein besseres HD-Bild mit scharfen Konturen und ausgewogenen Details – ideale Voraussetzungen für das Upscaling in UHD-Geräten.
Mit Ultra HD Blu-ray ist jetzt aber eine neue Player-Generation auf dem Markt, die neben den bisherigen Scheiben auch Blu-ray- Discs abspielen kann, die Filme mit 3840 x 2160 Pixeln enthalten – zu erkennen an einem eigenen Logo. Hinzu kommen weitere Maßnahmen zur Bildverbesserung wie natürlichere Farben und höhere Bildwiederholraten sowie HDR. Außerdem unterstützt die Scheibe neue Tonverfahren für einen dreidimensionalen Klang wie Auro-3D, Dolby Atmos und DTS:X.
Auch einige HFR-Titel haben es bereits auf die Ultra HD Blu-ray geschafft, u.a. Ang Lees „Gemini Man“ in 60p, der sogar in 3D 120p produziert wurde.
Das Nonplusultra in Sachen Qualität
Auch wenn es sich bei Ultra HD Blu-ray vielleicht um das letzte optische Datenspeicher-Format handelt, bevor physikalische Medien endgültig vom Streaming verdrängt werden, so ist es heute Netflix & Co. mit Bitraten bis zu 128 Mbit/s eindeutig überlegen. Kein Fernsehsender oder Streaming-Dienst wird auf absehbare Zeit eine so hohe Qualität liefern. Auch das Filmangebot kann sich sehen lassen und marschiert inzwischen auf die 1000 Titel zu, etwa zwei Drittel davon sind auch in HDR verfügbar, wobei hauptsächlich HDR10 zum Einsatz kommt, gefolgt von Dolby Vision und einigen, wenigen Titeln in HDR10+. Preise von zum Teil mehr als 20 Euro pro Titel sind vielleicht weniger konkurrenzfähig, aber immerhin ist der lästige Regionalcode der (HD-) Blu-ray und DVD nun entfallen.
Programme
Fernsehen in neuer Dimension
Die Einführung von HDTV hat 20 Jahre gedauert, bis zum Start der ersten UHD-Fernsehkanäle ging es schneller. Anfang 2021 waren weltweit beinahe 200 kommerzielle UHD-Dienste in Betrieb, knapp die Hälfte davon auch mit HDR-Angeboten. Die Sender kommen über Satelliten, Kabel, IPTV oder terrestrisch zu den Kunden. Auch in Deutschland gibt es bereits ein wachsendes Angebot.
Kanäle
Wie so häufig waren sportliche Großereignisse auch der Treiber bei der Einführung von Ultra HD. Bereits die FIFA-WM 2014 wurde in Ultra HD aufgezeichnet und diente den Herstellern als Vorführmaterial. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 und zu den Olympischen Spielen im gleichen Jahr wurden erste Live-Sendungen in UHD produziert. Seither gehört UHD bei großen Live-Events quasi schon zum Standard.