Zunehmend vernetzt!

Weitere Ergebnisse der gfu-Studie: Smarte Produkte wachsen weiter

Die vergangenen Monate haben besonders deutlich gemacht, wie sehr die Vernetzung – und die Abhängigkeit von ihr – fortgeschritten ist: Homeoffice und Homeschooling, Online-Shopping und Video-Streaming, Nachrichten-Updates, Video-Konferenzen oder einfach nur mal wieder Freunde und Familie trotz Kontaktbeschränkungen per Video-Chat sprechen – all das wäre ohne Internet nicht möglich gewesen. Tatsächlich sind die Haushalte in Deutschland inzwischen umfassend vernetzt und verfügen in der Regel über eine Reihe von Geräten mit Online-Anbindung. Das ergab eine in diesem Sommer durchgeführte Studie* der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.

Smartphone hat PC als Nummer 1 Online-Produkt abgelöst

Spitzenreiter bei den Online-Produkten ist das Smartphone. 91 Prozent der Befragten gaben bei der Studie an, dass sie über eines verfügen. Damit hat das Smartphone den PC inzwischen vom Spitzenplatz bei den Online-Produkten im Haushalt verdrängt. Bei den 16- bis 39-Jährigen liegt der Anteil der Smartphone-Nutzer sogar bei 96 Prozent. Doch auch ein PC – ob als Tower, Desktop oder Notebook – ist weiterhin stark verbreitet: 86 Prozent der Befragten gaben an, dass in ihrem Haushalt ein Computer vorhanden ist. Auch hier gibt es wieder Unterschiede bei den Altersgruppen. Die über 60-Jährigen verzeichnen mit 93 Prozent eine deutlich höhere Haushaltsausstattung als die Altersgruppe der 16- bis 39-Jährigen mit 82 Prozent. Diese Altersgruppe ist wiederum eher ein Freund des Tablet-PCs, 61 Prozent der 16- bis 39-Jährigen haben ein solches Gerät in ihrem Haushalt. Bei den über 60-Jährigen liegt dieser Anteil bei nur 48 Prozent, während ein Tablet-PC über alle Altersgruppen hinweg betrachtet in 55 Prozent der Haushalte vorhanden ist.

Mehrheit der Haushalte verfügt über einen Smart-TV

Der Fernseher ist inzwischen bei der Mehrheit (55 Prozent) der Befragten für Internetdienste gerüstet, also ein sogenannter Smart-TV. Altersabhängige Unterschiede sind aber auch hier zu erkennen: 61 Prozent der 16- bis 39-Jährigen haben einen smarten Fernseher, bei den über 60-Jährigen nur 47 Prozent. Insgesamt verzeichnen die smarten Fernseher das größte Wachstum innerhalb der Kategorie der Online-Produkte. 2018 betrug ihr Anteil in den Haushalten 46 Prozent, 2019 wurde erstmals die knappe Mehrheit von 51 Prozent erzielt und nun die deutlichen 55 Prozent.

Genutzt wird die Online-Fähigkeit des TV-Geräts am häufigsten (55 Prozent) zum Abrufen von kostenpflichtigen Streamingdiensten, dahinter folgt die Nutzung von in der Regel kostenfreien Mediatheken der TV-Sender (34 Prozent) und Videoportalen (33 Prozent) wie zum Beispiel YouTube. Die Bereitschaft für Streamingdienste zu bezahlen, ist besonders bei den jüngeren Befragten ausgeprägt. Bei den 16- bis 39-Jährigen gaben fast vier von fünf (79 Prozent) der Smart-TV-Besitzer an, kostenpflichtige Dienste zu nutzen.

Smart-TVs verändern Fernsehverhalten

In der gfu Studie zeigt sich auch, dass Smart-TVs das Fernsehverhalten verändern: So gaben 50 Prozent der Smart-TV-Besitzer an, dass sie häufiger Sendungen schauen, die nicht von Werbung unterbrochen werden. Auch sogenanntes „Binge-Watching“, also das Anschauen von mehreren Folgen einer Serie hintereinander, wird durch Smart-TVs immer beliebter: 44 Prozent der befragten Smart-TV-Besitzer starten regelmäßig zum Serienmarathon. Besonders ausgeprägte „Serien-Junkies“ gibt es dabei in der Altersgruppe der 16- bis 39-Jährigen Smart-TV-Besitzer, hier bekennen sich fast zwei Drittel (65 Prozent) zum „Binge-Watching“. Ebenfalls erkennbar ist der Trend, dass die Smart-TV-Besitzer immer häufiger selbst bestimmen, wann etwas geschaut wird: bereits 40 Prozent von ihnen schauen unabhängig von festen Sendezeiten, bei den Jüngeren (16- bis 39-Jährige) liegt der Anteil bereits bei 51 Prozent.

*Repräsentative Online-Befragung der gfu Consumer & Home Electronics GmbH vom Juli/August 2020 mit 2.000 Teilnehmern aus Deutschland