Wie digital ist unsere Gesundheitsversorgung der Zukunft?

Tag der Gesundheit

Anlässlich des heutigen Tags der Gesundheit zeigt eine Studie von September 2024, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im internationalen Vergleich besonders aufgeschlossen gegenüber digitalen Gesundheits- und Pflegetechnologien sind. Dies betrifft insbesondere den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik zur Unterstützung von Patient:innen im Alltag, in der Diagnostik und bei der personalisierten Gesundheitsversorgung.

Die von der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman und der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics durchgeführte Umfrage mit mehr als 4.200 Teilnehmenden in Deutschland, den USA, Frankreich und Japan zeigt, dass Deutschland mit einem Offenheitswert von 1,6 (auf einer Skala von -10 bis +10) im internationalen Vergleich vorne liegt. Besonders große Akzeptanz gibt es bei KI-gestützter Diagnostik seltener Erkrankungen, personalisierter Medikation und der Nutzung digitaler Gesundheitstools zur Alltagsunterstützung.

Digitalisierung als Antwort auf Fachkräftemangel und steigende Gesundheitskosten

Die Studie zeigt, dass digitale Gesundheitslösungen als Chance gesehen werden, um den steigenden Druck auf das Gesundheitssystem zu reduzieren. In Deutschland sind 38 % der Befragten der Meinung, dass KI und digitale Technologien helfen können, den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen abzumildern. Weitere 30 % sehen darin eine Möglichkeit zur Kostensenkung.

Gleichzeitig gibt es laut Studie Vorbehalte: 52 % der Befragten in Deutschland betonen, dass Pflege in den Händen empathischer Menschen bleiben sollte. Auch Bedenken hinsichtlich potenzieller Behandlungsfehler durch Missverständnisse mit Algorithmen (38 %) sowie Datenschutzrisiken sind verbreitet.

Herausforderungen und Potenziale

Besonders offen für digitale Gesundheits- und Pflege-Technologien sind Fachkräfte im Gesundheitswesen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und deren Angehörige. Ebenso werden technologische Innovationen zur pränatalen Diagnostik oder zur psychologischen Unterstützung zunehmend akzeptiert.

„Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine Balance zwischen Technologie und menschlichem Kontakt. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten innovative, aber zugleich vertrauenswürdige und nutzerfreundliche Lösungen, die echte Mehrwerte schaffen“, erklärt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics.

Gesundheitsvorsätze und Digitalisierung gehen Hand in Hand

Nicht nur durch Pandemien, sondern jedes Jahr wieder – meist zu Beginn eines neuen Jahres – rücken Gesundheitsthemen traditionell in den Fokus. Häufig setzen sich Menschen dann persönliche Gesundheitsziele und nehmen sich vor Stress abzubauen, mehr Sport zu treiben und sich gesünder zu ernähren. Digitale Gesundheitsprodukte wie Fitnesstracker oder KI-basierte Gesundheitsanalysen könnten dabei helfen, diese Ziele nachhaltig zu erreichen und einen gesunden Lebensstil langfristig zu unterstützen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass der Markt für digitale Gesundheitslösungen weiterhin großes Potenzial birgt. Entscheidend ist jedoch, dass Anbieter die Skepsis der Verbraucherinnen und Verbraucher ernst nehmen und ihre Technologien an deren Bedürfnissen ausrichten“, betont Dr. Warneke, weiter. 

Fazit

Der Tag der Gesundheit unterstreicht die wachsende Bedeutung digitaler Technologien in der medizinischen Versorgung. Während KI und Robotik das Potenzial haben, das Gesundheitssystem effizienter und zugänglicher zu machen, bleibt die Herausforderung, Menschlichkeit und Technologie in Einklang zu bringen. Der Dialog zwischen Herstellern, Gesundheitsexperten und Verbrauchern bleibt daher essenziell, um innovative Lösungen erfolgreich in den Alltag zu integrieren.

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