Markt für Telekommunikations-Produkte unter Druck

Die erwarteten Erneuerungszyklen werden 2024 jedoch zu einer positiven Dynamik führen

Nach Rekordumsätzen während der Pandemie hat der Telekommunikationsmarkt mit einer Stagnation zu kämpfen. Doch die Aussichten für 2024 sind positiv.

Während der weltweite Telekommunikationsmarkt im Jahr 2023 einen leichten Umsatzrückgang von 0,5 % verzeichnete, prognostiziert GfK für 2024 ein leichtes Wachstum von rund 2 %. Der Grund dafür ist, dass der Smartphone-Markt stark vom Erneuerungsverhalten beeinflusst wird – und der Smartphone-Ersatzzyklus wird immer länger. Laut „gfknewron Consumer“ hatten im Jahr 2023 60 % der Neukäufer:innen ein Smartphone, das älter als zwei Jahre war, 2019 waren es nur 49 %.

Die letzte Kaufwelle, die im Markt registriert wurde, war während der Covid-Pandemie in den Jahren 2020/2021, als viele Verbraucher in neue Telefone investierten – und diese stehen nun zum Austausch an.

Diese Veränderung der Marktdynamik zeigte sich bereits in Q4/2023, als der Umsatz in USD um 6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg, und hat sich in den ersten Wochen des Jahres 2024 fortgesetzt, weshalb die Marktforscher davon ausgehen, dass sie sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

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Dieser positive Ausblick wird durch die Tatsache verstärkt, dass der Telekommunikationsmarkt an der Spitze der Premiumisierung steht. Weltweit ist der Durchschnittspreis, den die Konsument:innen für ein neues Smartphone zahlen, im Jahr 2023 erneut gestiegen – um 34 US-Dollar auf 389 US-Dollar (+9,6 %). Dies ist das Ergebnis der anhaltenden Nachfrage der Kosument:innen nach Geräten mit einer besseren Funktionalität. Während der Anteil der 5G-Modelle im Jahr 2022 bereits bei 75 % lag, stieg dieser Wert im Jahr 2023 auf 81 %. Auch der Anteil von Smartphones mit mehr als 512 GB Speicherplatz (+ 9 Prozentpunkte) und kabellosem Schnellladen (+ 5 Prozentpunkte) nahm zu.

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Die Verbraucher investieren in die Leistung ihrer Telefone und sind bereit, in höheren Preiskategorien zu kaufen, weil sie die Zeitspanne, über die sie ein Telefon behalten, bevor sie es austauschen, verlängern. Ein Telefon für 900 €, das über zwei Jahre genutzt wird, hat andere Gesamtbetriebskosten pro Jahr als ein Telefon, das über einen längeren Zeitraum genutzt wird. GfK sieht daher ein Verhalten, bei dem die Konsument:innen immer mehr auf den Gegenwert achten, während sie gleichzeitig preissensibel bleiben.

Nicht zuletzt werden die Verkäufe im Jahr 2024 durch die einfache Notwendigkeit der Erneuerung angekurbelt, da ältere Telefone möglicherweise keine Supportzyklen mehr haben oder die Akkuleistung nachlässt. 

Ein weiteres Thema, das das Potenzial hat, die Nachfrage nach neuen Telefonen außerhalb dieses Lebenszyklus zu steigern: Generative KI. Wenn Anwendungen mit innovativer KI den Nutzer:innen einen echten Mehrwert oder Komfort bieten, könnte dies die Konsument:innen dazu veranlassen, ihr Smartphone früher als im üblichen drei- oder vierjährigen Austauschzyklus auszutauschen und somit auch im Jahr 2025 und darüber hinaus für nachhaltige Umsatzsteigerungen sorgen.

Über die Kooperation:

Auf Basis einer Partnerschaft zwischen GfK, gfu und IFA Management informieren wir Sie in regelmäßigem Turnus über Marktentwicklungen und Trends aus der Consumer Electronics und Home Appliances Branche. Interessante Insights, aktuelle Marktzahlen, Consumer Trends und vieles mehr erhalten Sie professionell aufbereitet aus den Quellen der drei kompetenten Partner.